Zentrale Lehren
Zentrale Lehren
Suche nach Wahrheit
Die selbständige Suche nach Wahrheit und Erkenntnis ist das erste Prinzip dieser Lehre.
“Die erste Lehre Bahá’u’llahs ist die Pflicht jedes Menschen zur Wahrheitssuche. Was bedeutet das? Der Mensch muss alles vergessen, was er vom Hörensagen weiß, und die Wahrheit selbst suchen, weil er sonst nicht wissen kann, ob Gehörtes der Wahrheit entspricht oder nicht.”
Abdu’l-Bahá
Die Ablehnung von Vorurteilen
Vorurteile gegenüber anderen Rassen, Religionen, Klassen und Nationalitäten verhindern die Entwicklung der Einheit. Eine durch das Recht aller Länder anerkannte Gleichwertigkeit der Menschen ist notwendig. Dabei gilt es, Vorurteile abzulegen und sich auf die Suche nach der Wahrheit zu begeben.
Gleichwertigkeit von Mann und Frau
“Im Angesicht Gottes waren Frauen und Männer von jeher gleich und werden es immer sein” lehrt Bahá’u’lláh. Er lehrte nicht nur die geistige, sondern auch die soziale Gleichstellung der Geschlechter.
“Die Menschenwelt besteht aus zwei Hälften: der männlichen und der weiblichen. Eine Hälfte ergänzt die andere. Glück und Sicherheit der Menschheit sind nur dann gewiss, wenn beide sich vervollkommnen.”
Abdu’l-Bahá
Gleiche Würde
Jedem Menschen gebührt die gleiche Würde.
In den Augen des Schöpfers sind alle Seine Kinder gleich.
Abdu’l-Bahá
Religion und Wissenschaft
Religion und Wissenschaft - die beiden mächtigsten Kräfte im menschlichen Leben - werden als zwei in Einklang stehende Aspekte der Wirklichkeit gesehen.
Fortschreitende Gottesoffenbarung
Alle großen Religionen der Welt lehren, dass es nur einen Gott gibt. Sie alle lehren, dass Anbetung, Liebe und Dienst für den einen Gott zum Glück des Menschen führt. Gott steht nicht im Wettbewerb mit sich selbst. Religionsstifter gab es viele, aber das Licht war und ist nur eines.
Die Propheten Gottes sollten als Ärzte angesehen werden, deren Aufgabe es ist, das Wohlergehen der Welt und ihrer Völker zu fördern, damit sie durch den Geist der Einheit das Siechtum einer entzweiten Menschheit zu heilen vermögen.
Bahá'u'lláh
Das Leben nach dem Tod
Die menschliche Seele lebt nach dem körperlichen Tod weiter, lehrt Bahá‘u‘lláh. Beim Verlassen des Körpers tritt die Seele in eine weder räumlich noch zeitlich begrenzte Welt ein. Es ist, als würde die Seele des Menschen -einem Vogel gleich- ihren zerbrochenen Käfig verlassen. Sie betritt eine neue Daseinsstufe, eine geistige Ebene und führt ihre Entwicklung fort.
„Das Jenseits ist so verschieden vom Diesseits wie diese Welt von der des Kindes, das noch im Mutterleib ist.“
Bahá´u‘lláh
Der Sinn des Lebens
Die Frage nach dem Sinn des Lebens gehört zu den Kernthemen aller Religionen. Die Bahá‘í-Schriften nähern sich dieser Frage vielschichtig. So wird der Sinn des Lebens z.B. darin gesehen, die eigene Natur zu erkennen, die eigene Seele auf ein Leben in geistigen Welten vorzubereiten und der Menschheit zu dienen. Das tägliche kurze Pflichtgebet enthält alle wesentlichen Aussagen hierzu:
„Ich bezeuge, o mein Gott, dass Du mich erschaffen hast, Dich zu erkennen und Dich anzubeten. Ich bezeuge in diesem Augenblick meine Ohnmacht und Deine Macht, meine Armut und Deinen Reichtum."
Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das seinen Schöpfer erkennen, geistige spirituelle Qualtitäten entwickeln und in Taten umsetzen kann.
Aspekte des täglichen Lebens
Zum täglichen Leben und Praktizieren gehört für die Bahá‘í, zu beten und zu meditieren, sich mit den Heiligen Schriften auseinanderzusetzen und ihre Charakter weiterzubilden. Dazu gehört, dass man sich zum Beispiel darin übt, Wahrhaftigkeit und Vertrauenswürdigkeit an den Tag zu legen, sowie Höflichkeit, Dienstbereitschaft und Liebe zum Mitmenschen zu üben. Besonders hervorzuheben ist auch, dass die Bahá‘í dazu angehalten sind, keine üble Nachrede zu betreiben, denn „Die Zunge ist dazu da, vom Guten zu sprechen, ...“ Bahá‘u‘lláh.
„Man darf in jedem menschlichen Wesen nur das sehen, was des Lobes würdig ist. Wenn man so handelt, kann man der ganzen Menschheit Freund sein. Betrachten wir die Menschen jedoch vom Standpunkt ihrer Fehler aus, dann ist es eine äußerst schwierige Aufgabe, mit ihnen Freundschaft zu pflegen.“
Abdu‘l-Bahá
Einheit der Religionen
Alle Religionen entstammen einem göttlichen Ursprung. Zu den Grundfesten des Bahai-Glaubens gehört die Überzeugung, dass alle Religionen aus der selben göttlichen Quelle stammen. Alle Religionen sind Stufen eines göttlichen Planes.
Verkehret mit den Anhängern aller Religionen im Geiste des Wohlwollens und der Brüderlichkeit.
Bahá´u‘lláh
Einheit in der Vielfalt
Die Botschaft Bahá’u’lláhs vermittelt die Einheit der Menschheit bei Erhaltung der kulturellen Mannigfaltigkeit, der Einheit in der Vielfalt.
Betrachtet einander nicht als Fremde. Ihr seid die Früchte eines Baumes, die Blätter eines Zweiges. Verkehrt miteinander in größter Liebe und Eintracht, in Freundschaft und Brüderlichkeit.
Bahá´u‘lláh
Die Bahá‘í – Beratung
Die Bahá‘í – Beratung ist ein praktischer Weg, wenn immer ein Gremium oder eine Gruppe von Menschen eine Entscheidung suchen. Diese Form der Entscheidungsfindung zielt auf eine kreative Mitwirkung aller und ein hohes Maß an Gemeinsamkeit und Einigkeit ab. Sie wird im Geiste des Gebets begonnen und soll helfen, aus allen Ideen und Vorschlägen gemeinsam die optimale Lösung zu erarbeiten.
Auch wenn ihr Menschen trifft, deren Meinung von der euren abweicht, kehrt euch nicht ab von ihnen, alle suchen die Wahrheit, und es gibt vielerlei Wege, die zu ihr führen. Wahrheit kann verschieden erscheinen, doch bleibt sie immer und ewig eine.
'Abdu’l-Bahá
Die Gedanken sind unendlich wie das Meer. Erst wenn das Meer wogt, steigen die Wellen an und tragen die Perlen der Erkenntniss ans Ufer des Lebens.
Bahá'u'lláh
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