Shoghi Effendi (1896 bis 1957)
Shoghi Effendi wurde am 1. März 1897 in Akkon im heutigen Israel geboren. Testamentarisch ernannte Abdu’l Baha seinen ältesten Enkel Shoghi Effendi zum „Hüter“ der Bahai-Gemeinde. Shoghi Effendi übersetzte einige der wichtigsten Schriften Baha’u’llahs ins Englische und war der letzte ernannte Schriftausleger. Er förderte die Entstehung neuer Gemeinden weltweit und bemühte sich um die Umsetzung der bereits von Bahá'u'lláh begründeten Gemeindeordnung. Shoghi Effendi übersetzte zentrale Werke Bahá'u'lláhs ins Englische und machte sie somit der gesamten Weltgemeinde zugänglich. Außerdem verfasste er einen umfassenden historischen Rückblick auf das erste Jahrhundert (1844-1944) der Geschichte der Bahá’í-Religion: "Gott geht vorüber". Darüber hinaus förderte er den bereits von 'Abdu'l-Bahá begonnen und von Bahá'u'lláh gewünschten Ausbau der Heiligen Stätten der Bahá’í auf dem Berg Karmel.
Shoghi Effendi, der Hüter der Bahá'í-Religion, schrieb:
Die Baháí-Religion vertritt die Einheit Gottes und Seiner Propheten, sie steht für das Prinzip des vorurteilslosen Suchens nach Wahrheit, verwirft alle Arten von Aberglauben und Vorurteilen und erklärt, dass es der Zweck der Religion sei, Freundschaft und Eintracht zu fördern. Sie verkündet in wesentlichen Fragen ihre Übereinstimmung mit der Wissenschaft und sieht die Religion als die einzige und höchste Kraft für die Befriedung und den geregelten Fortschritt der Menschlichen Gesellschaft an. Sie vertritt uneingeschränkt den Grundsatz gleicher Rechte, Möglichkeiten und Privilegien für Männer und Frauen, besteht auf Erziehung als Pflicht, gleicht die Extreme von Reichtum und Armut aus, dringt auf die Schaffung einer internationalen Welthilfssprache und umreisst die Einrichtung, welche den Weltfrieden bringen und dauerhaft machen soll.