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'Abdu'l-Bahá (1844 - 1921)
Bahá'u'lláhs ältester Sohn 'Abbás, bekannt als 'Abdu'l-Bahá ("Diener Bahás", 1844 bis 1921), begleitete seinen Vater auf dessen gesamtem Verbannungsweg und stand Ihm schon in jungen Jahren treu zur Seite. Häufig fungierte er auch als Repräsentant Bahá’u’lláhs. Nach dem Hinscheiden seines Vaters wurde er zum Oberhaupt der Gemeinde. Bahá’u’lláh hatte ihn in Seinem Testament dazu und zum bevollmächtigten Ausleger Seines Schrifttums ernannt. Bahá'í sehen in ihm die Ideale ihrer Religion in vorbildlicher Weise verkörpert. `Abdu’l-Bahá war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, wovon viele zeitgenössische Dokumente aus orientalischer und europäischer, muslimischer wie christlicher Feder Zeugnis ablegen.
Bei seinem Begräbnis in Haifa im Jahre 1921 nahmen nicht nur Bahá’í, sondern auch zahlreiche Repräsentanten verschiedener Religionsgemeinschaften sowie viele Bewohner Haifas teil.
'Abdu'l-Bahá war nach dem Hinscheiden seines Vaters weiter ein Gefangener geblieben. Erst im Zuge der jungtürkischen Revolution wurde er 1908 aufgrund einer Generalamnestie freigelassen. In den Jahren von 1911 bis 1913 unternahm er Reisen in verschiedene europäische Länder sowie in die USA und nach Kanada. Dort besuchte er die bereits bestehenden Bahá’í-Gemeinden und machte die Bahá'í-Religion darüber hinaus weiter bekannt. Unter anderem kam er dabei auch nach Deutschland. Im Verlauf seiner Reisen hielt `Abdu´l-Bahá u.a. Ansprachen in Kirchen, Moscheen und Synagogen und erwies sich als Botschafter des Friedens und der Verständigung zwischen den Völkern und Glaubensbekenntnissen. Das Gleiche lässt sich über sein umfangreiches Schrifttum sagen, welches unter anderem Schriftwechsel mit führenden Denkern des Orients wie Europas beinhaltet.
Zum Zeitpunkt seines Hinscheidens war der Glaube in 35 Ländern verbreitet.
Der Anfang jeder großen Religion war rein. Aber die Priester bemächtigten sich der Gemüter der Menschen und füllten sie mit Dogmen und Aberglauben, so dass die Religion allmählich verfälscht wurde. Ich komme nicht, um eine neue Religion zu lehren. Mein einziger Wunsch ist, mit Gottes Hilfe und Gnade den Weg zum Großen Licht zu weisen.