Veranstaltungen
Neues Gemeindezentrum eröffnet am 01.11.2017
Die Wittener Bahá'í-Gemeinde hat am 01.11.2017 ein Gemeindezentrum erhalten und hat dies mit einer kleinen Andacht am Sonntag, dem 29.10.2017 um 17.00 Uhr gefeiert.
Adresse: Witten-Annen, Annenstr. 137
Es genügt nicht, fleißig um Führung zu beten. Auf das Gebet muss vielmehr das Nachdenken über die beste Handlungsweise folgen und dann das Handeln selbst.
Shoghi Effendi
Wohnvisionen - Referat am 19.10.2017
Wohnvisionen - Veranstaltungsrückblick
Menschen sind soziale Wesen, wir alle brauchen und suchen die Gemeinschaft. Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist doppelte Freude! Allerdings sind wir alle auch Individualisten und haben jeweils sehr eigene Vorstellungen und Interessen. Dies macht jedes Miteinander zu einer spannenden Herausforderung.
An diesem Abend beschäftigen wir uns daher mit Wohnvisionen. Da geht es nicht nur um Architektur, die für ein Miteinander geeignet ist, sondern auch um die Organisation von Gemeinschaft. Bevor wir auf Vorstellungen und Visionen der Teilnehmer eingehen, genießen wir einige spannende Vorträge.
Herr Ingo Müller Küsel ist Architekt und Teilhaber im Dortmunder Architekturbüro Planwerk und präsentiert ein Beispiel, wie in einer Baulücke auf kleinster Fläche ein schmuckes Eigenheim entstehen kann. Und dies zu überschaubaren Kosten. Herr Müller Küsel weist darauf hin, dass viele ein Eigenheim zu einem Zeitpunkt ihres Lebens bauen, in dem sie noch mit Kindern und vielleicht sogar noch Eltern zusammenleben. Später schrumpft die Gemeinschaft. Ältere Leute hängen an ihrem Heim, sie verpassen allzu leicht den Absprung. Irgendwann werden Haus und Garten in mehrfacher Hinsicht zu groß.
Herr Bernd Eckstein ist als Baubiologe und Energieberater tätig und seit vielen Jahren in der Projektgruppe Ökodorf Ruhrgebiet. Sein Augenmerk gilt der Permakultur, also der Nachhaltigkeit durch eine ökologisch ausgerichtete Bau- und Lebensweise. Hierzu stellt Herr Eckstein das Ökodorf Siebenlinden (ca. 100 km östlich von Hannover) vor. Die Bewohner bauen ihre Häuser selbst nach den Standards ihrer Genossenschaft aus regionalen Baustoffen und Recyclingmaterial, insbesondere aus besonders fest gepressten Strohballen. Dieses Baumaterial sorgt für exzellente Wärmedämmung und gutes Raumklima. Die Baukosten sind sensationell niedrig. Es gibt eine zentrale Küche, in der ausschließlich vegetarisch gekocht wird. In Siebenlinden leben knapp 150 Menschen, alle Erwachsenen sind Mitglieder einer Genossenschaft, die als oberste Selbstverwaltungseinheit im Dorf und als Grundeigentümerin fungiert. Die Gemeinschaft organisiert sich basisdemokratisch über ein Rätesystem, in dem sich entsprechende Bahá'í Prinzipien wiederfinden.
Frau Inga Böker arbeitet in einem großen Dortmunder Architekturbüro, SCHAMP & SCHMALÖER. Frau Böker stellt das spektakuläre Tietgen-Studentenwohnheim in Kopenhagen vor, das diverse Architektenpreise gewonnen hat. Das Wohnheim ist kreisrund, siebengeschossig und beinhaltet 30 Wohngemeinschaften mit jeweils 11 Einzelzimmern und einem Doppelzimmer. Mobile Trennwände ermöglichen eine individuelle Raumnutzung. Während alle Privaträume am Außenkreis liegen, befinden sich Gemeinschaftsküche, Wohnzimmer und Balkon im Innenkreis. Von dort blickt man auch auf den Innenhof, das heißt auf eine Gartenanlage, die zum Verweilen einlädt. Im Erdgeschoss finden sich Räumlichkeiten für Fahrräder, Waschmaschinen, Fitness etc. Der Komplex lässt keine Wünsche offen und lädt zum gemeinsamen Wohnen in urbaner Umgebung ein.
Aus der Planungsgemeinschaft WinG Wit - Wohnen in Generationen Witten - stellen Gabriele Hesse und Jochen Kowalski unter dem Motto "Einer allein kann kein Dach tragen" Ergebnisse und Erfahrungen der Zukunftswerkstatt Wohnvisionen vor. Ziel der Gemeinschaft ist das gemeinsame Planen und Verwirklichen einer Wohnanlage, in der bestimmte Grundgedanken auf das Einverständnis aller Mitbewohner treffen. Dazu gehört unter anderem ein gemeinsames Menschenbild und eine Beratungskultur nach Bahá'í Prinzipien.
In einer offenen Schlussrunde konnten sich alle Teilnehmer offen ihre Gedanken äußern. Es folgen einige Beiträge aus der Teilnehmer-Runde:
- Bei Häusern mit kleiner Grundfläche findet das Wohnen oftmals auf zwei Etagen statt, für ältere Bewohner können Treppenlifte hilfreich sein.
- Gibt es nähere Informationen zu den Strohballen? (Ja gibt es hier: http://fasba.de/ und https://www.strohballenhaus.org/ mit vielen interessanten Informationen!)
- Beim Leben mit Kindern sollten die Potentiale von Kindern gefördert und auch wahrgenommen werden. Ebenfalls beim Miteinander von Jung und Alt. Dies ist besonders beim Mehrgenerationenwohnen möglich. Kinder geben auch alten Menschen wieder eine wichtige Aufgabe. Beim Mehrgenerationenwohnen wären Kinder behütet und Eltern deutlich entlastet
- Ich möchte meinen Lebensabend im Grünen verbringen! Am liebsten in Stockum. Nur Durchholz ist noch schöner! Eine Art Tietgen-Wohnheim ließe sich auch im Grünen realisieren. Es gibt auch viereckig angelegte Wohnkomplexe.
- Dächer eigenen sich nicht nur für Solarzellen sondern auch für Wintergärten.
- Leben im Wohnwagen ist nicht nur im Urlaub möglich. Es gibt 40 qm große Mobilhomes etwa aus Holz für weniger als 60.000 €. Warum nicht einen Hektar Land anmieten und eine Gemeinschaft auf dieser Basis gründen?
- Erst wenn ich alleine dastehen würde, könnte ich mich wirklich für ein Gemeinschaftswohnprojekt begeistern.
- Kleine Häuser sind für viele Länder gängige Lösung und ermöglichen individuelle Entfaltung. Grundsätzlich wird zu wenig gebaut. Parkraum ist ohnehin zu knapp.
- Ein Blockheizkraftwerk ist eine attraktive Lösung zur Strom- und Wärmeerzeugung für mehrere Parteien.
- Begegnung und Gemeinschaft in einem Hüttendorf ist wetterabhängig. Gemeinschaftsräume müssen erreicht werden. Wohnkomplex bietet ständige Begegnungsmöglichkeit und bei geeigneter Architektur in jeder Richtung. Bewegung an frischer Luft ist allerdings auch positiv zu bewerten.
- Ich möchte rechtzeitig die Menschen auswählen, in deren Nähe ich meinen Lebensabend verbringen möchte. Aktiver Veränderungsprozess ermöglicht befriedigende Wohn- und Lebensformen.
- Mehrere Generationen sind wichtig. Gute Durchmischung ist nicht nur spannend, sondern auch eine Kunst. Es gibt Nachbarschaften, da werden dann doch wieder Zäune gebaut.
- Ich fühle mich noch zu jung, um in diese Richtung zu denken.
- Im Norden sind Gemeinschaftsprojekte viel bekannter und populärer.
- Ich wohne mit zwanzig Parteien im Haus und lasse einfach den Wohnungseingangsschlüssel stecken, was soll schon passieren.
Eingebrochen wurde bei uns immer, wenn wir im Urlaub waren und alles verrammelt war. Wenn die Tür offen war, kam nie etwas weg.
Wir treffen uns allabendlich, haben Gemeinschaftseinrichtungen im Haus. Das ist toll. Gemeinschaftswohnprojekte bieten die Möglichkeit der Ressourcenschonung. Sehr viel Eigentum kann gemeinschaftlich genutzt werden. - Ich bin froh, dass ich hierhergekommen bin. Wir haben uns allerdings rechtzeitig aktiv für eine Wohnung in der Stadt entschieden und finden somit alles vor der Haustür. Im Wiesenviertel werden Nachbarschaften nun bewusst wahrgenommen. Man kann durchaus auch in der eigenen Nachbarschaft aktiv werden. Ein Eigenheim kann zum Fluch werden, wenn man nicht loslassen kann. In Amerika trennen sich Leute nicht nur vom Haus sondern oft genug auch von den Möbeln.
- Ich möchte nun eine Veränderung bewusst steuern, Freunde für ein Miteinander finden und bin bereit, mich von meiner liebevoll gestalteten Immobilie und Garten trennen. Irgendwann möchte ich mehr Zeit für andere Dinge. Wichtig ist für mich, die Ausrichtung meines Balkons zur Sonne.
- Die Menschen im Tietgen-Studentenwohnheim begegnen sich alle zunächst einmal als Fremde und werden im Laufe der Zeit zu Freunden.
Es gibt keine Fremden, nur Freunde, die man noch nicht kennengelernt hat. - Ältere Menschen können Seminare anbieten und es würde Spaß machen, mal wieder Doppelkopf zu spielen.
- Wärmetechnisch ist ein kompakter Bau ideal. Baulich könnte allerdings auch ein Mix entstehen aus Zentralgebäude und Einzelhäusern, diese Kombination ist vermutlich ideal.
- Wir Menschen sind das große Fragezeichen. Architektur ist nur ein Aspekt. Wir scheuen uns nicht nur vor Veränderung der Umgebung, sondern auch vor möglichen Konflikten.
- Ich habe erstmal das Glück, dass meine Frau viel jünger ist als ich. Auch meine Kinder sagen immer, Papa komm doch zu mir. Aber Freunde kann man nicht genug haben. Ich kann sicher als Arzt in eine Wohngemeinschaft ziehen. Da muss ich einen Witz erzählen: Geht jemand zum Arzt, der fragt: Was haben Sie denn? Antwort: Wohnzimmer und Küche. Nein, ich meine, was fehlt Ihnen denn? Na, Schlafzimmer und Badezimmer!
- Aus der Zukunftswerkstatt habe ich mich nur ausgeklinkt, weil diese nun in eine konkrete Phase eintritt. Mich interessiert es, Lebensraum zu schaffen, in dem Kinder und ältere Menschen behütet sind, so dass sich deren Eltern und Menschen mittleren Alters auch beruflich frei entfalten können. Meines Erachtens sollte man die die Finanzierung Investoren überlassen. Damit ist man als Bewohner ungebundener.
Investoren sind reichlich vorhanden, aber es gibt kaum verfügbare Flächen. Genau genommen gibt es viele Flächen, die jedoch häufig nicht zur Bebauung freigegeben sind. - Man muss nur Leute finden, die von einem Projekt begeistert sind. So entstand auch die Stiftung, durch die das Tietgen-Studentenwohnheim realisiert wurde.
- Trias kauft Grundstücke auf oder will diese geschenkt haben. Damit sie für Gemeinschaften zur Verfügung stehen und die Grundstücke aus der Spekulation sind. Allerdings wird auch eine Menge Gegenleistung erwartet. Rechnet sich nicht unbedingt.
- Auch die GLS Bank bietet Finanzierungsmöglichkeiten.
- Eine Bitte an alle Teilnehmer der heutigen Runde: Verbreitung der Idee Zukunftswerkstatt bzw. des konkreten Vorhabens eines Mehrgenerationenprojektes für Witten.
Diese Veranstaltung ist Teil des Programms „Schritte auf dem Weg zur Einheit“ der Wittener Bahá’í-Gemeinde, anlässlich des 200. Geburtstages ihres Religionsstifters Bahá’u’lláh.
Musik verbindet - Chor-Workshop im ehem. Café Leye am Samstag, dem 23.9.2017
Musik verbindet – unter diesem Motto luden der Chor „KlangLicht“ und die Projektfabrik Witten zu einem Workshop ein.
Im ehemaligen Café Leye sind am Samstag, dem 23.9.2017 von 15.00 bis 18.00 Uhr Menschen zusammengekommen, die Freude daran hatten, miteinander zu singen und inspirierende Lieder, auch aus anderen Kulturkreisen, kennen zu lernen.
Unter der Anleitung von Martin Martmöller konnten die Mitmachenden einen kleinen Schatz an Liedern mit nach Hause nehmen.
Diese Veranstaltung ist Teil des Programms „Schritte auf dem Weg zur Einheit“ der Wittener Bahá’í-Gemeinde, anlässlich des 200. Geburtstages ihres Religionsstifters Bahá’u’lláh.
Rückblick auf das Gartenfest 2017
Liebe Freunde,
unsere Wittener Bahá'í Gemeinde hat wieder ein tolles Fest auf die Beine gestellt. Das haben wir auch von vielen Gästen aus Nachbargemeinden und von Freunden der Bahá'í gehört und leiten dies gern weiter.
Es war eine große Freude, mit etwa 90 supernetten Leuten im Garten zu feiern. Freude, weil das Wetter entgegen offizieller Voraussagen dann wie von Gabi und Amir versprochen gut war. Freude, weil wir auf dem Fest so viele glückliche Gesichter gesehen haben. So viele Kinder, die herumtobten und sich sogar den Klanglichtern anschlossen und mitsangen. So viel Ausgelassenheit auf der Tanzplattform bei Jung und Alt.
Freude aber auch darüber, weil so viele Menschen einen Beitrag geleistet haben ohne den ein Fest dieser Art gar nicht möglich wäre. Helfende Hände waren mit Spaß bei der Vorbereitung, der Durchführung und auch bei den Aufräumarbeiten! Da wurde leckeres Essen mitgebracht, es wurde Feuerholz aufgelegt, Teelichter angezündet, gespült, Wünsche für Tanzmusik erfüllt. Da wurden Tänze aufgeführt, Lieder und Andachtstexte vorgetragen und es wurde bis fast drei Uhr nachts am Lagerfeuer musiziert. Für alle diese Beiträge sei herzlich gedankt.
Es gab Menschen, die zum ersten Mal auf einer Bahá'í Veranstaltung waren. Sie lernten über unsere Religion und Visionen, sie gewannen einen tollen Eindruck über unser friedliches und fröhliches Miteinander.
Last but not least, es gab eine Menge Wiedersehensfreude. Und einmal mehr gibt es die Vorfreude auf das nächste Wiedersehen!
Ganz liebe Grüße von Wadi & Martin
Diese Veranstaltung ist Teil des Programms „Schritte auf dem Weg zur Einheit“ der Wittener Bahá’í-Gemeinde, anlässlich des 200. Geburtstages ihres Religionsstifters Bahá’u’lláh.
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